Gemälde mit Wolken, Steinen und Wäscheklammern von Elena Romanzin hingen im Hof des Café Inka, während Veikko Peter seine aus Ketten, Zahnrädern, Sprungfedern und anderen Metallteilen
zusammengeschweißten Skulpturen "Nehmen und Geben" und "Mensch-Maschine" auf Sockeln an der Dorfstraße platziert hatte. Und bei Wernt Hann nebenan konnte man in eine geheimnisvolle Kammer
steigen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich zu den Künstlern unter die Sonnenschirme und Zelte zu gesellen oder ihre Ateliers anzuschauen. Bei dieser Gelegenheit ließen sie sich die
Motive erklären. Auch die Techniken interessierten die Gäste, wie lange etwa ein Bild bis zur Fertigstellung braucht oder was die Vor- und Nachteile von Öl- und Acrylfarben sind.
Manche Künstler zeigten gleich vor Ort ihr Schaffen, wie der Bildhauer Michael Jaks oder Schmied Marcel Rosello, der demonstrierte, wie man über dem offenen Feuer Nägel schmiedet. Die Kinder
konnten mit der Farbschleuder arbeiten und sich beim Kindergarten kreativ betätigen oder schließlich die Schokokussschleuder ausprobieren.
2006 war es, als Gerhard Hanemann den Behörden sein Projekt vorstellte, Gemälde auf Hauswänden zu platzieren, was er in einem Dorf in den Abruzzen gesehen hatte – die Reaktion war positiv. Die
erste Vernissage fand 2007 mit 30 Künstlern und ebensovielen Kunstwerken statt. Seither ist der Tag der Kunst stetig gewachsen. In diesem Jahr stellen nun 78 Künstler aus Deutschland, der Schweiz
und Spanien aus. "Die Qualität hat garantiert zugenommen", so Gerhard Hanemann an der Begrüßung. Die Zahl der Aussteller solle aber nicht steigen, denn schließlich wolle man es im überschaubaren
Rahmen halten. "Für Sonne ist auch für die zukünftigen Ausgaben gesorgt", versprach er schließlich.
Er dankte den Künstlern und der Bevölkerung für ihre Teilnahme, dem Landkreis und dem Kulturamt für die Zuschüsse. Die Firma Renk organisierte einen Shuttle-Transport, die Firma Würzburger
stellte eine Hebebühne zur Verfügung. Dazu dankte er seinem Bruder Klaus, Günter Schoch, Hannes Maier, Rainer Lehmann und Andrea Strübe sowie der scheidenden Ortsvorsteherin Helene Brombacher,
ihrem Vorgänger Werner Linder, Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Tonio Paßlick vom Kulturamt.
Wolfgang Dietz lobte Hanemanns Initiative und freute sich, wie die Hausbesitzer und Künstler mitmachen. Auch rief er die Besucher auf zu erwägen, falls sie zuhause noch freie Wände hätten, das
eine oder andere Kunstwerk zu kaufen, um die Künstler auch finanziell zu unterstützen – falls sie sich von ihren Werken trennen könnten. Henry Uebel, Hansi Kolz, Sandy Williams und Cornelia
Hossfeld sorgten mit "Água de beber”, "Cherry Red" und "All of me" zum Auftakt für Stimmung. Später war die Mittwuch’s Band Basel unterwegs.
Die örtlichen Vereine sorgten für die Bewirtung, namentlich der Singkreis, der Gesangverein, der Frauenverein DRK, die TSG und der Rockchor, ebenso die Hermann-Daur-Schule und der Kindergarten.